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Die FSV Werdohl zieht mit sofortiger Wirkung ihr Team aus der Landesliga zurück

Werdohl - Der 90-Minüter am 26. September gegen Spitzenreiter SC Obersprockhövel, der einen 8:1-Kantersieg am Riesei verbuchte, war der vorerst letzte für die FSV Werdohl in der Fußball-Landesliga. Die Lennetaler, die am vergangenen Sonntag mangels Masse nicht beim TSV Weißtal antraten, werden in der Landesliga-Saison 21/22 gar nicht mehr antreten. Am Freitagvormittag zogen die FSV-Verantwortlichen die Reißleine und das punktlose Schlusslicht vom Spielbetrieb zurück.


Das Derby gegen den TuS Langenholthausen am Sonntag findet schon nicht mehr statt, die FSV gilt damit als erster Absteiger und wird in der Saison 22/23 in der Bezirksliga vor einem Neustart stehen.

Null Punkte, 3:27 Tore, eine schwache Trainingsbeteiligung, langzeitverletzte Spieler und kaum Hoffnung, dass es in den nächsten Wochen sportlich besser werden könnte: Primär aus diesen Gründen ziehen die Verantwortlichen der FSV die „Erste“ mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb zurück. Am Donnerstagabend wurde die Mannschaft von Vorstandsmitglied Rüdiger Backes und Rüyan Oruc, der noch bis Jahresende zusammen mit Carsten Minker kommissarisch für den sportlichen Bereich verantwortlich ist, über die Entscheidung des Rückzugs informiert. Am Freitagmorgen nahm Carsten Minker dann Kontakt zu Ernst Moos auf und teilte dem Staffelleiter den Rückzug der Werdohler, die in der Saison 2001/02 in die Landesliga aufgestiegen und in der Spielzeit 11/12 Verbandsligist waren, telefonisch mit.


„Natürlich ist der Rückzug bitter und fühlt sich nicht gut an“, sagte Carsten Minker am Freitagvormittag. Dass die FSV mit Blick aufs Personal vor einer extrem harten Saison 21/22 stehen würde, sei allen Beteiligten im Sommer bewusst gewesen. „Wir wussten, dass wir durch ein längeres Tal würden gehen müssen. Es ist in den vergangenen Wochen und Monaten aber leider nicht besser geworden und wir haben wenig Glaube und Hoffnung, dass es besser wird“, betonte Minker, der Spielertrainer Erkut Orhan aus seiner Kritik ausklammerte. „Erkut hat einen großen Aufwand betrieben, es gibt keinen Vorwurf in seine Richtung“, so Minker, „wie aber einige Jungs die Chance angenommen haben, Landesliga zu spielen, das ist schon enttäuschend.“


Die FSV war in den ersten Wochen dieser Landesliga-Saison schlichtweg nicht konkurrenzfähig gewesen, zudem hatten sich mit Mücahit Orhan und Koray Ucar zuletzt zwei wichtige Akteure Verletzungen zugezogen, die langwierige sein werden. Beim Training habe Erkut Orhan teilweise nur mit sieben oder acht Akteuren auf dem Platz gestanden. „Am Sonntag gegen Langenholthausen hätten wir nur zehn fitte Spieler gehabt und hätten wieder mit Spielern aus der A-Jugend, die ja selbst Verletzungsprobleme hat, zurückgreifen müssen. Aber mit A-Jugendlichen den Kader permanent aufzufüllen, wäre einfach keine Dauerlösung gewesen“, verdeutlichte Rüyan Oruc, der am Donnerstagabend zusammen mit Rüdiger Backes das Team informierte. „Die sieben, acht Mann, die sich in Sachen Trainingsbeteiligung nichts vorwerfen lassen können, haben es ähnlich wie wir gesehen und erkannt, dass es so einfach keinen Sinn macht. Und der größte Teil der Mannschaft, bis auf drei, vier Spieler, haben sich bereit erklärt, jetzt in der zweiten Mannschaft zu spielen“, so Oruc. Besagte Zweitvertretung kickt in der Kreisliga C und besteht zum größten Teil aus älteren Akteuren, mit denen man das Landesliga-Aufgebot nicht auffüllen wollte. Wie Minker, so übte auch Oruc Kritik an einigen Akteuren, die unter der Woche kaum trainierten: „Der eine oder andere muss sich an die eigene Nase fassen. Landesliga ist nicht Kreisliga B, in der man vielleicht auch nur einmal pro Woche trainieren kann.“


Trainer Erkut Orhan: „Wir als Team haben es einfach verkackt“

Und was sagt der Trainer? „Als ich mit Carsten Minker über einen möglichen Rückzug der Mannschaft gesprochen habe, tat das schon weh. Das muss ich ehrlich so sagen. Aber irgendwo ist es auch eine Vernunftentscheidung. Wir als Team haben es einfach verkackt“, sagt Erkut Orhan, der bei der FSV bleiben, fortan in der C-Liga-Reserve kicken und für einen Neustart in der Bezirksliga in der Saison 22/23 zur Verfügung stehen wird.


Unterm Strich ist der Rückzug der FSV Werdohl, die vor dem rasanten Durchmarsch des RSV Meinerzhagen von der Bezirks- in die Oberliga einst Branchenführer im märkischen Südkreis war und die Saison 16/17 noch als Landesliga-Vizemeister beendet hatte, der Tiefpunkt eines Abwärtstrends, der schon vor der Corona-Pandemie eingesetzt und sich angesichts vieler Abgänge in den letzten zwei, drei Jahren beschleunigt hatte. Wäre die Saison 20/21 pandemiebedingt nicht annulliert worden, wäre die FSV, die bis zum Abbruch im Oktober 2020 in sieben Partien sieben Niederlagen kassiert hatte, schon in der Saison 21/22 mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Bezirksligist gewesen.


Wie bereits berichtet, steigt bei der FSV Werdohl ab dem 1. Januar 2022 Moritz Klamann als neuer Sportlicher Leiter ein. Der 32-Jährige, der viele Jahre für die FSV die Fußballschuhe schnürte und noch beim TuS Langenholthausen aktiv ist, wird nun endgültig den Neuaufbau am Riesei einleiten müssen. „Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass es bei der FSV im Seniorenbereich wieder bergauf geht“, hatte Klamann Ende September im Gespräch mit unserer Zeitung gesagt und betont, dass er am Riesei „eine schlagkräftige Truppe“ planen und aufbauen wolle, die eine gute Rolle in der Bezirksliga spielen soll. Die Bezirksliga, sie ist nun konkret am einst so stolzen und langjährigen Landesliga-Standort Werdohl...


Quelle: https://www.come-on.de/sport/lokalsport/fsv-werdohl-zieht-sich-aus-der-landesliga-zurueck-91039919.html

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